Erziehungsziele sind von großer Bedeutung, um die Stärken der Kinder altersentsprechend zu fördern. Sie ebenso in den verschiedenen Entwicklungsbereichen zu unterstützen und zu begleiten.

Emotionale Entwicklung und soziales Lernen


Kleine Kinder sind ihren Gefühlen zunächst ausgeliefert und können die kaum regulieren. Sie wechseln schnell zwischen herzzerreißendem Weinen und freudigem Strahlen. Die Entfaltung emotionaler Kompetenzen, Ich- Entwicklung und soziales Lernen sind eng miteinander verzahnt.

Emotionsverständnis und Emotionswissen eines Kindes entwickeln sich im Dialog mit Bezugspersonen. Das Verhalten von Eltern, pädagogischen Fachkräften und anderen Kindern gibt dem Kind wichtige Rückmeldungen für die Entwicklung seiner Gefühlswelt.

Ehrliches Lob, Anerkennung und Hilfe zur Selbsthilfe machen Kinder stark und vermitteln ihnen das Grundlegende Gefühl von Achtung, Respekt und Selbstwirksamkeit.

Die einfühlsame und respektvolle Resonanz (Rückmeldung) von Bezugspersonen auf kindliche Gefühlsäußerungen ermöglicht es Kindern ihre Gefühle kennenzulernen, sie zu verstehen und sie zu regulieren. Die Erfahrung von Mitgefühl und Verständnis ist damit eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Empathie und einem sozial angemessenen Verhalten. Die sogenannte Trotz- bzw. Autonomiephase ist der Entdeckung des -Ichs- und damit verbundenen des -eigenen Willens- geschuldet. „Trotz“ entwickelt sich immer aus einem subjektiv empfundenen Spannungsverhältnis zwischen dem Willen des Kindes und den Möglichkeiten diesen Durchzusetzen.

Beim Krippenkind ist das Erkennen und Erleben der eigenen Wirksamkeit und Durchsetzungskraft wichtig. Überraschend viele Interessenskonflikte werden in den ersten Lebensjahren durch lautstarke oder körperliche Auseinandersetzung geprägt.

Für das Erlernen von Regeln und sozialer Interaktion (Geben, Nehmen) muss ein Kind viele Erfahrungen machen.

Unser Ziel ist es, dass die Kinder Fähigkeiten entwickeln, in einer Gemeinschaft zu leben und sich mit ihnen auszutauschen. Dazu gehört auch der Umgang mit den Emotionen anderer Menschen.

Wir durchdenken die Notwendigkeit der von uns gesetzten Grenzen gut und überlegen, ob und wann die Pläne der Kinder verhindert werden müssen. Machtkämpfe mit Gewinnern und Verlierern vermeiden wir dabei. Kommt es zum Gefühlsausbruch so halten wir Ärger, Zorn und Hilfslosigkeit des Kindes aus, bis sich das Kind beruhigt hat. Der Kummer des

Kindes wird verständnisvoll verbalisiert und Handlungsalternativen zu der ursprünglich erfolgten Absicht werden gezeigt. Autonomiebestrebungen sind ein normaler und notwendiger Ausdruck der Ich-Entwicklung.



Motorischer Bereich


Die Motorik ist ein wichtiger Schlüssel zur Entwicklung, denn kindliches Lernen ist maßgeblich an Körpererfahrung gebunden. Alle grundlegenden Erfahrungen machen die Kinder durch Bewegung.

Nach der Geburt beginnt das Kind, seinen Körper zu erfahren und zu erproben. Ziel motorischer Förderung ist es die Eigentätigkeit des Kindes zu fördern, es zum selbständigen Handeln anzuregen und durch Erfahrungen zu einer Erweiterung seiner Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen.

Im Vordergrund stehen hierbei erlebnisorientierte Bewegungsangebote, die dem Kind die Möglichkeit geben, eine positive Beziehung zu seinem Körper und damit zu sich selbst aufzubauen und die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes zu unterstützen. 
Gerade im Kleinkindalter sind Bewegungs- und Sinneserfahrungen besonders wichtig für die Entwicklung des Kindes. Kinder wollen die Umwelt aktiv entdecken und erforschen. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden und sie bei dieser Entwicklung zu unterstützen, bieten wir den Kindern vielfältige Bewegungsräume. Wir beobachten die Kinder und ihre Weiterentwicklung genau und machen ihnen Angebote, die sie herausfordern, sich auf den nächsten Abschnitt des Weges vorzuwagen.

Auf diese Weise entwickeln die Kinder ihr Körperbewusstsein und damit ein Gefühl für sich selbst (Ich-Kompetenz) und die anderen (Sozial-Kompetenz). Sie lernen ihre eigenen Grenzen kennen und die der anderen zu akzeptieren. In unserer Einrichtung bietet unsere Fachkraft für Psychomotorik regelmäßige Angebote.

 

Was ist Psychomotorik?

 

Psychomotorik ist ein pädagogische-Therapeutisches Konzept, dass von einer Einheit des Erlebens, Denkens, Fühlens und Handelns ausgeht. Diese Wechselwirkung psychischer und motorischer Prozesse wird in den Vordergrund gestellt.

Psychomotorik steht für die Förderung der gesamten Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes durch das Medium Bewegung. Es hat das Ziel über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen. Die Bewältigung motorischer Beeinträchtigungen soll jedoch auch ermöglicht werden. Die Eigenständigkeit des Kindes wird gefördert, es wird zum selbständigen Handeln angeregt, es wird zur Erweiterung seiner Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beigetragen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wird gestärkt.

Kreativität

                 

 

Der Ansatz der Kreativitätsförderung bei Kindern ist mit der ästhetischen Bildung verbunden. Dabei soll die natürliche Neugier der Kinder durch Unterstützung ihrer Experimentierbereitschaft gefördert werden.

Die zugrundeliegende eigene Kreativität des Kindes wird bestärkt durch Erfolgserlebnisse und Anerkennung sowie das Bestärken, eigener Ideen und das Zulassen deren Erprobung.
Kinder setzen sich uneingeschränkt und phantasievoll mit ihrer Umwelt auseinander.

 

Kreativität heißt spielen, und irren. Kreativ sein heißt, experimentieren, ausprobieren, verwandeln. Versuchen vielfältige Wege zu suchen und sich nicht so sehr von einer einzigen Lösung überzeugen zu lassen. Wir versuchen die Kinder anzuregen und ihre persönlichen Ausdrucksformen zu entdecken. Das „Erlebnis“ ist dabei wichtiger als das Ergebnis. Kinder entwickeln mit einfachen Mitteln phantasievolle Spiele und haben jede Menge Spaß an verrückten Ideen, malen tolle Bilder und konstruieren herrliche Gebilde. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Kreativität uneingeschränkt zuzulassen und möglichst viele Erfahrungsräume zu schaffen.


Musik


Musikalische Früherziehung ist eine ganzheitliche Pädagogik und sie spielt eine wichtige Rolle in unserem Leben. „Unser Land braucht starke Kinder, und Musik kann Kinder stärker machen. Die Musikförderung bei Kindern dient nicht nur ihren musikalischen Talenten, sie stärkt ihre Persönlichkeit, ihre Kreativität, ihre Lernfreude und ihre sozialen Fähigkeiten“ - Rolf Zuckowski. Musik in der Kinderkrippe ist weit mehr als nur Lieder zu singen, dazu zu klatschen oder Musik zu hören und sich dazu zu bewegen.

Genau genommen ist das Singen die erste und ursprüngliche Ausdrucksform jedes Säuglings, indem es quietscht, gurgelt, säuselt, gurrt, brummt oder schreit, erprobt es die Stimme. Die musikalische Bildung unterstützt die Entwicklung von Kindern auf eine ganzheitliche Art und Weise. Sie fördert die Sprachentwicklung und hilft den Kindern, den Rhythmus der Sprache auf musikalische Art und Weise zu entdecken. Zudem lernen Kinder durch das Singen der Texte leichter und alltagsintegrierter neue Wörter und werden in ihrer Grammatikentwicklung unterstützt.

Kinder nehmen bei Sing- und Spielliedern sozialen Kontakt zu anderen Kindern auf. Sie bringen Freude, Zusammengehörigkeitsgefühl und schulen Gehör und Stimme.

 

Darüber hinaus hat das Musizieren auch eine Wirkung auf das emotionale Empfinden der Kinder, da es auch für eine innere Ausgeglichenheit sorgt. Musik verbessert die positive und kognitive Entwicklung der Aufmerksamkeit und Konzentration von Kindern. Durch das drehen und bewegen zur Musik wird zudem die Grob- und Feinmotorik sowie der Gleichgewichtssinn unterstützt, welches auch die Grobmotorik und Bewegungskoordination verbessert. Wir integrieren musikalische Aktivitäten in den Tagesablauf und schaffen dadurch wertvolle Rituale wie z.B. beim morgendlichen Singkreis oder den ritualisierten Singreimen zum Einläuten des Aufräumens, des Essens oder Händewaschens. Musik hilft dabei, die kleinen Übergänge im Alltag kindgerechter zu gestalten.


Wir haben in unserer Einrichtung eine unterstützende Musikpädagogin.


Sauberkeitserziehung und Körperbewusstsein

                 

Im Alter von null bis drei Jahren hat die Sauberkeitserziehung einen hohen Stellenwert. Dies beginnt bereits beim Wickeln und umfasst auch das eigenständige Benutzen der Toilette. Aber auch die Körperpflege spielt hier eine große Rolle. Wir unterstützen die Kinder beim Händewaschen und fördern sie somit in ihrer Selbstständigkeit. Bei der Sauberkeitserziehung ist es wichtig, dass die Eltern zu Hause den Grundstein legen. Die Kinder brauchen eine sichere Umgebung und das Vorbild der Eltern. Durch die positive Haltung zum Körper und einen liebevollen Umgang bei der Körperpflege, entwickeln die Kinder ein positives Gefühl für Sauberkeit.

 

Bei der Entwöhnung der Windel ist uns eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern wichtig. Ihre Vorstellungen werden mit einbezogen und wir unterstützen Sie in diesem Prozess. Das „Sauberwerden“ wird durch eine Unterhose, welche eigenständig an- und ausgezogen werden kann und ein Easy-up Höschen Windeln.

Während des Alltages haben wir zwei feste Wickelzeiten, nach der Brotzeit und nach dem Schlafen. Darüber hinaus werden die Kinder jeder Zeit nach Bedarf gewickelt. Wir begleiten und unterstützen sie bei der Körperhygiene, achten jedoch immer darauf, dass dabei die Selbständigkeit gefördert wird (z. B. Hände und Mund waschen vor und nach dem Essen, Toilettengang etc.)


Essen in der Kinderkrippe


Der Großteil der Essentwicklung findet im Alter von 0-3 Jahre statt. In den verschiedenen Phasen der Entwicklung des Essens, lernt das Kind Stück für Stück selbstständiger und unabhängiger zu werden. Stück für Stück erlangen die Kinder die Fähigkeiten flüssiges, breiiges und festes zu sich nehmen zu können. Das Essen ist also ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Wir bieten Ihrem Kind regelmäßige Mahlzeiten am Tag an. Jeden Morgen um 9:00 Uhr gibt es eine Brotzeit zum Frühstück an. Diese Brotzeit wird täglich von den Fachkräften zu- und vorbereitet. Dabei achten wir besonders darauf, dass es gesund und ausgewogen ist. Jeden Tag gibt es, neben einem Obst- und Gemüseteller, verschiedene Brotvarianten (Sauerteigbrot von regionalen Bäckern, Semmeln mit oder ohne Körner, Toast, Knäckebrot, Baguette…).

 

Um noch mehr Abwechslung anbieten zu können gibt es auch eine Auswahl an anderen Frühstückgerichten (wie Jogurt, Müsli, Frühstückauflauf, Laugenstangen, Rührei…). Für die Mittagszeit könne sie als Eltern entscheiden ob sie ihrem Kind eine Brotzeit oder ein warmes Essen in einem Thermobecher mitgeben. Ebenso besteht die Möglichkeit eine warme Mahlzeit zu bestellen. Dies wird dann von einem regionalen Caterer geliefert. Für die Kinder die auch am Nachmittag in der Kinderkrippe sind, gibt es um 14:30 Uhr eine kleine Zwischenmahlzeit in Form von Obst und Gemüse. Durch diese festen Essenzeiten, erlangen die Kinder ein Gefühl für geregelte Mahlzeiten.

Nicht nur bei den alltäglichen Essenszeiten ist uns eine gesunde und ausgewogenen Ernährung wichtig, auch bei Geburtstagen gibt es bei uns beispielsweise eine Brotzeit oder warme Wiener anstelle eines Kuchens oder Süßigkeiten. Diese werden vom jeweiligen Geburtstagskind mitgebracht und von den Erzieherinnen vorbereitet.

Ferner ist das Erlernen des Essens auch für die Sozialkompetenz und die sprachliche Entwicklung wichtig.

Das zerkleinern der Mahlzeit mit Zähnen und Zunge bietet die Möglichkeit die Muskeln im Gesicht und vor allem im Mundbereich zu trainieren, was die gleichen Muskeln sind die es auch benötigt um das was man sagen möchte, verständlich auszudrücken.

Doch nicht nur körperliche Kompetenzen werden durch das Essen gefördert, sondern auch soziale Kompetenzen. In unserer Kinderkrippe wird stets gemeinsam gegessen. Pro Etage steht dazu ein großer Essensraum zur Verfügung in dem beide Gruppen der jeweiligen Etage zusammen die Mahlzeiten zu sich nehmen. Dadurch kann das Wir-Gefühl gestärkt werden. 

Ferner ist das Erlernen des Essens auch für die Sozialkompetenz und die sprachliche Entwicklung wichtig. 


Unsere Beobachtungsform - So machen wir uns ein Bild über Ihr Kind


Neben unseren täglichen Beobachtungen Ihres Kindes arbeiten wir nach unterschiedlichen professionellen Beobachtungsinstrumenten. Einmal im Jahr, um den Geburtstag des Kindes, bieten wir ein Elterngespräch an. Hauptbestandteil des Gespräches sind die ausgewerteten Beobachtungsbögen. Bei Bedarf werden jeder Zeit weitere Elterngespräche angeboten.